Erfolg mit kleinen Teilen

NSI stabilisiert sich nach dem Rekordjahr 2011 auf einem hohen Niveau / Jubilarehrungen.

Geschäftsführer Wolfgang Wetzel (zweite Reihe rechts) und Bürgermeister Michael Wilke (rechts) bei der Jubilarehrung. Foto: Johanna Högg

LÖRRACH. Bei NSI ist man offensichtlich verwöhnt: Das Geschäftsjahr 2012 wird ein gutes Jahr werden, so wie es auch schon 2010 war. Allerdings wird es nicht das Ergebnis von 2011 haben, das Wolfgang Wetzel als "Rekordjahr" einreihte. Der Geschäftsführer der NSI Präzisionsdrehteile GmbH nahm die traditionelle Jubilarehrung am Jahresende zum Anlass für einen Geschäftsbericht.
Die Bilanz spiegelt mit dem Rekord-Investitionsvolumen von 2,7 Millionen Euro die gemeinsamen Anstrengungen der 218 Mitarbeiter (davon 13 Auszubildende) wider, sich am internationalen Markt zu behaupten. Der Umsatz wird bei fast 30 Millionen Euro liegen, sieben Prozent weniger als im Vorjahr, aber zwei Prozent mehr im Vergleich zu 2010.

Die winzigen hochpräzisen Drehteile, die bei NSI in Millionenauflage gefertigt werden, sind Bestandteile von Produkten des täglichen Bedarfs – vom Schreibgerät über Fotoapparate, Ferngläser bis zu Waschmaschinen. 80 Prozent des Umsatzes kommen von der Automobilindustrie und dort von Aggregate wie Airbags, Stoßdämpfer, Getriebesteuerungen und Motorenmanagement. 2012 hat das Stettener NSI-Werk fast 30 Millionen Teile für Airbags, 17 Millionen Teile für Bremsen und 18 Millionen Teile für Dieseleinspritzsysteme produziert. Sie sind zwischen einem und vier Millimeter groß. Täglich verlassen 1,4 Millionen Teile die Fabrik. Als Durchschnittspreis ist pro Stück 8,6 Cent errechnet worden.

Investiert wurde im ablaufenden Jahr in einen Anbau und vor allem in neue Maschinentechnologie und eine hochmoderne Waschanlage. Damit könne man eine weitere Steigerung der Produktivität und der Prozessqualität erreichen, sagte Wetzel. Dass die Firma keine Kredite für die Investitionen brauchte, sondern in 2011/12 insgesamt fünf Millionen aus dem laufenden Geschäft finanzieren konnte, ließ Wetzel nicht unerwähnt. Die gesamte Produktion war das ganze Jahr über in drei Schichten ausgelastet, zeitweise wurde auch an Samstagen gearbeitet, nicht aber sonntags, wie das 2011 oftmals notwendig gewesen war.

Schwankungen in der Nachfrage erfordern stets flexible Reaktionen. Trotz der "außerordentlich schwierigen Rahmenbedingungen" 2012 sei es ein gutes Jahr geworden. Eine Verbesserung der allgemeinen Bedingungen seien für 2013 keineswegs zu erwarten, sagte Wetzel. Neben den globalen Unsicherheiten wie Konjunkturentwicklung und Eurokrise schlage die Erhöhung der EEG-Umlage (Erneuerbare Energien-Gesetz) kräftig zu Buch. Allein diese Erhöhung verursache NSI Mehrkosten von 85 000 Euro. Man gehe trotzdem zuversichtlich ins neue Jahr. Viel Wert wird auf Mitarbeiterqualifikation gelegt, die sich in zahlreichen Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen zeigt. Und nicht zuletzt in der Firmentreue, die alle Jahre Anlass für familiär gestaltete Jubilarfeiern im Gasthaus "Kranz" gibt. Dabei lobte Bürgermeister Michael Wilke das Miteinander der Belegschaft, die "motiviert und fachlich toll" zum guten Gedeihen einer starken NSI beitrage. Mit Musik und Erinnerungsdaten aus den jeweiligen Eintrittsjahren unterlegt waren die ganz persönlichen Worte, die Wolfgang Wetzel für jeden der Geehrten fand. Er selbst gehörte nach 20 Jahren auch zu den Jubilaren.

Geehrt wurden für 25-jährige Betriebszugehörigkeit Silvia Rautenberg und Sandra Sürmeci, für 40-jährige Mitarbeit Astrid Weise und Karlheinz Gross namens, für 30 Jahre Jürgen Deiss, Torsten Föbus, Sven Gehrmann, Uwe Marski, für 35 Jahre: Edeltraud Meyer, Christian Uhl, für 45 Jahre Werner Müller und Peter Sonntag. In den Ruhestand verabschiedete Wolfgang Wetzel den langjährigen Prokuristen Arno Mangold und Jürgen Hovan, den technischen Leiter der Zerspanungsabteilung.

 

Quelle: Badische Zeitung

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